Thüringer Allgemeine, 15.10.2021, schreibt:


KLARTEXT:

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Geradeaus ist anders

Grün und handgemacht: Der Erfurt-Marathon erlebt am Samstag seine achte Auflage


Von Steffen Eß

Erfurt. Durch die Geraaue wird's bugahaft, in Gispersleben erstmals ein wenig knifflig, am Petersberg wird's steiler, im Steiger später verschlungen, auch mal etwas schlammig. Die gut 120 Leute, die sich am Samstag beim 8. Erfurt-Marathon auf den Weg machen, sind gut beraten, Obacht zu geben. Auf den Untergrund, die Wegweiser und Hinweise, aber ·auch auf das, was abseits des Kurses zu sehen und eben zu erlaufen ist.

Geradeaus ist anders. Die ExtraUmrundung des neu geschaffenen Buga-Sees in der Geraaue macht das deutlich. Geradeaus aber soll's auch nicht sein, was der Verein Annakram mit dem Erfurt-Marathon verbindet. Schlicht ein langer Lauf in der Heimatstadt soll es· sein, ohne Schnörkel und Tamtam, aber reizvoll genug, um ein Erlebnis bei den Teilnehmern zu hinterlassen. „wir wollen, dass es Genusslauf ist und bleibt", so Initiator Sigurd Reisener.

Was drauf steht ist deshalb drin: Made in Erfurt und handgemacht. Selbst getöpferte Medaillen, genähte Bänder - was sich bewegt, bewegt sich durch die Mitglieder und Helfer des Vereins. Und damit greifen sie sozialen Projekten mit unter die Arme. Noch einmal soll für das Kinder- urtd Jugendtheater „Die Schotte" gelaufen werden. Je Startgebühr werden zehn Euro abgegeben. Sieben Mal gab es den Lauf schon, voriges Jahr coronabedingt nur indivi duell. Der Stadt-Land-und-Waldlauf ist seit der Premiere im Erfurter Nordpark erwachsener geworden, aber nicht groß. Dafür sorgt das auf 250 Starter begrenzte Teilnehmerfeld. Umfangreicher wäre ohne zusätzliche Unterstützung kaum möglich für den kleinen Erfurter Verein.

Der Aufwand ist auch so groß. Nicht zuletzt deshalb, um dem eigenen grünen Anspruch gerecht zu werden. So viel Bio und so wenig Müll wie möglich - Mehrweg, Regionales, Veranstaltungsshirts auf Bestellung: Nichts soll von der Stange sein, während sich der achte Erfurt-Marathon in etwas anderem Gewand darstellt. Vom Sommer ging es bugabedingt nun in den Herbst, und vom zuletzt gewohnten Kanu-Gelände am Nettelbeckufer wandert das Start-Ziel:Gelände zur Radrennbahn. Dort beginnt am Samstag der Kurs, der zunächst nach Norden durch Gispersleben führt. Der südlichste Punkt ist wie in den Jahren zuvor Waltersleben. Dazwischen geht's über Fuß-, Feld- und Waldwege und durch die Stadt - genießen wie immer inklusive.


Zeitplan, Freitag, 17 bis 19 Uhr: Ausgabe der Startunterlagen (Radrennbahn); Starts am Samstag, 8 Uhr: Nordic Walking, 9 Uhr: Marathon (Einzelstarts), 9.30 Uhr: Zweier- und Viererstaffeln, 10 Uhr: Einradfahrer, 10.30 Uhr: Halbmarathon, 10.35 Uhr: Halbmarath. Nord. W., 11 Uhr: Bambinilauf. Achtung: Es gilt die 3G-plus-Regel!



Etwas anderer Marathon: Auch Einradfahrer starten. Foto: Sascha Fromm