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Thüringer Allgemeine, 18.10.2021, schreibt:


KLARTEXT:

Online lesen: https://www.thueringer-allgemeine.de/sport/dreier-sieg-beim-erfurt-marathon-id233602745.html

Genießen inklusive

Beim Erfurt-Marathon steht die Zeit auch mal still, trotzdem kann's flotte Zeiten geben


Von Steffen Eß


Erfurt. Der Weg führte geradeaus. Wahrend die Läufer die großen Buchstaben am Petersberg passierten, bog Christof Meyer ab. Er fragte Passantinnen, ob sie von ihm vor dem blumenbewachsenen ErfurtSchriftzug ein Foto schießen könnten. Ein paar Meter weiter folgte noch eine Aufnahme von einer Helferin mit dem Dom im Hintergrund. Und nach einem neugierigen Blick zur Weinlese noch einige Schnappschüsse auf dem Weg zur Zitadelle. Vor der herrlichen Innenstadt-Kulisse hatte es der Erfurter nicht eilig.

„Man weiß ja nie, ob einen die Füße noch 42 Kilometer tragen", sagte der 59 Jahre alte Zahnarzt später lächelnd. Den achten Erfurt~Marathon schien der Mann vom Rennsteiglauf-Verein jedenfalls so zu genießen, wie es die Mitstreiter vom Verein Annakram mit ihrem Lauf durch und um Erfurt bezwecken wollen. Mit Zeit, um auch mal stehen zu bleiben, um eben zu genießen. Aber doch auch mit dem Anspruch, die Königsdisziplin im Lauf zu meistem. Und ja, die füße trugen den Mediziner ins Ziel, das diesmal

an der Ra?rennbahn stand. Das ihm 42 Kilometer wenig ausmachten, verwunderte allerdings wenig. Um dem Rücken etwas Gutes zu tun, hat er mit dem Laufen begonnen. Und inzwischen ist er Läufer durch und durch. Meyer hat den Marathon beim Rennsteiglauf erst vor zwei Wochen gemeistert, um Erfurt noch nachzuschieben. „Das siqd doch unsere Highlights in Thüringen", sagte er und fand den Lauf in Erfurt im Herbst „noch viel schöner" als im Sommer, wo er bisher seinen Platz gefunden hatte.

Der Rennsteiglauf ließ nicht nur durch den Erfurter grüßen. Vom Thüringer Höhenzug liefen auch Swen Thorhauer vom StadtwerkeLaufteam und Stefan Thiel (Buttstädt) weiter Richtung Landeshauptstadt. Dass sie vor 14 Tagen 70 Kilometer von Eisenach nach Schmiedefeld in den Beinen gehabt hatten, merkte man beiden nicht an. Zusammen mit Rico Nehls (Gleichamberg) entschieden sie auf den letzten Kilometern, als Trio am Samstag ins Ziel zu laufen. Und obwohl der Stadt-, Land- und Waldkurs an sich weniger prädestiniert für schnelle Zeiten ist, waren die drei in 3:19:13 h flott unterwegs. Genauso wie Marie-Luise Stephan: Die aus Darmstadt kommende 19-jährige Medizinstudentin benötigte für ihren ersten Marathon überhaupt 3:30:38 Stunden und war damit Siegerin der Frauen.

„Ich hatte nach einem Marathon gesucht. Der in Leipzig wurdeJeider abgesagt", meinte die Neu-Leipzigerin und fand, dass die Strecke ihren Charme hat. ,,Ein netter Fahrrad-Begleiter" half dabei, dass sie stets den richtigen Weg fand.

„Die Strecke ist super", sagte Stefan Thiel. Wie alle Schnellsten der verschiedenen Kategorien erhielt der Buttstädter einen als Bild gestalteten Pokal vom Erfurter Künstler Andreas Jäckel. Er unterstützt seit Jahren den Verein mit seinen zahlreichen Helfern. Gut hundert Läufer, ob in Form eines Einzelstarts, in der Staffel, über die halbe Strecke oder als Wanderer nahmen den abwechslungsreichen Kurs oder zumindest einen · Teil davon bei der achten Ausgabe des handgemachten Laufs unter die Füße. Oder auch unters Rad. Wie in den Jahren zuvor waren auch ein paar Einradfahrer unterwegs. Ein Hauch von Buga in der Nördlichen Geraaue, inmitten des Besucherstroms am Petersberg, mitunter allein auf weiter Ebene Richtung Waltersleben. Der freie Blick von dort bis hin zum Thüringer Wald sei das Beste gewesen, fand Marathon-Siegerin Marie-Luise Stephan.

Ein Gruß von dort kam aus berufenem Munde, von Rennsteigläufer Christof Meyer. „Was ,Annakram' macht, ist aller Ehren wert."



Viel Spaß machten Läufern die lange Tour durch Erfurt. Foto: Steffen Eß



 
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